Informations- und Kommunikationstechnik

Codierung bedrahteter Halbleiter

Die traditionell bedrahteten Halbleiterbauelemente sind mit einem alphanumerischen Code versehen, der zur ersten Charakterisierung herangezogen werden kann. Im europäischen Raum sind Halbleiter der Unterhaltungselektronik mit zwei Buchstaben und drei Ziffern codiert. Die Typenbezeichnung für professionelle oder industrielle Anwendung verwendet drei Buchstaben und zwei Ziffern.

Der erste Buchstabe kennzeichnet den Halbleiterwerkstoff.

Werkstoff Energiebandlücke
A Germanium 0,6 ... 1,0 eV
B Silizium 1,0 ... 1,3 eV
C III / V - Mischkristall ( GaAs ) > 1,3 eV
R Verbindungshalbleiter ( CdS , organ. Halbleiter)

Der zweite Buchstabe kennzeichnet das hauptsächliche Anwendungsgebiet.

A Diode N Optokoppler
B Diode mit variabler Sperrschichtkapazität P Strahlungsempfänger: Foto-Transistor/Diode
C NF-Kleinleistungstransistor Q Strahlungssender: LED, Laserdiode
D NF-Leistungstransistor R Thyristor, Triac kleiner Leistung
E Tunneldiode S Schalttransistor hoher Leistung
F HF-Kleinleistungstransistor T Thyristor, Triac hoher Leistung
G Diode für Oszillatoren U Schalttransistor mittlerer Leistung
H Hall-, Magnetfeldsonde X (Vervielfacher)-Diode
K HF-Transistor sehr hoher Leistung Y Leistungsdiode
L HF-Leistungstransistor Z Referenzspannungsdiode

Einen dritten Buchstaben, meistens X, Y und Z ist bei kommerziellen Halbleitern zu finden, die besonders in der professionellen und industriellen Elektronik eingesetzt werden. Die sich an den Buchstabencode anschließende Ziffernfolge hat keine spezielle Bedeutung und steht oft als eine Art Ordnungszahl in der Typennummerierung.

Eine noch sehr verbreitete Codierung (JEDEC-Norm, USA) beginnt mit einer Ziffer gefolgt von N. Sie sollte für die Anzahl der pn-Zonen im Bauteil stehen. Danach folgen weitere 2 bis 4 Ziffern zur Typennummerierung. Dieses System wurde anscheinend nie konsequent durchgeführt.

1Nxx ... 1Nxxxx
bezeichnet fast immer Dioden, z. B. 1N4148
2Nxx ... 2Nxxxx
bezeichnet Transistoren (2N3055) aber auch Thyristoren, Triacs usw.

In der Stromversorgungstechnik werden oft Gleichrichterelemente verwendet, die in einem Gehäuse mehrere Halbleiterdioden in einer festen Schaltung haben. Für sie gilt eine spezielle Kennzeichnung, deren wichtigste Punkte die folgende Skizze zeigt.

Diodenbezeichnung

Der erste Buchstabe gibt Hinweise auf die Schaltungsart. M für Mittelpunktschaltung, B für Brückenschaltung. Der folgende Zahlenwert steht für die maximale effektive Nennspannung in Volt. Der Buchstabe C zeigt, dass die Diodenschaltung für kapazitive Lasten, zum Beispiel einen Ladekondensator geeignet ist. Der folgende Zahlenwert steht für den maximalen Nenngleichstrom in Milliampere bei frei stehender Montage. Bei zwei getrennten Ziffern steht der erste Wert in mA für den maximalen Laststrom bei Kühlblechmontage und der zweite Wert in mA bei frei stehender Montage.

Bei der Vielzahl der Halbleiter richtet sich die Typenkennzeichnung derzeit nicht so streng nach den oben vorgestellten Codierungen. Es gibt viele Beispiele, wo aus der Buchstabenfolge nicht mehr auf den Einsatzzweck des Bauteils geschlossen werden kann. Andere Nationen (JIS-Norm, Japan) verwenden eigene Typencodes wie z. B. 2SAxxxx und 2SBxxxx für Transistoren des pnp-Typs, 2SCxxxx, 2SDxxxx für Transistoren des npn-Typs. Oftmals werden die ersten beiden Zeichen wie 2S auch weggelassen.