Zweiweg Gleichrichtschaltungen
Bei der Einweg- oder M1-Gleichrichtschaltung wird nur eine Halbwelle der Wechselspannung genutzt. Das ist zum einen von der Energiebilanz her nicht wirtschaftlich, andererseits ist der Gleichspannungsanteil der Mischspannung am Ausgang mit weniger als einem Drittel sehr gering. Für eine Gleichspannung mit möglichst geringem Wechselspannungsanteil sind dann sehr große Ladekapazitäten notwendig. Mit zunehmender Belastung nimmt die Welligkeit, die sogenannte Brummspannung stark zu.
Mit einer Zweiweg-Gleichrichtschaltung, die es in zwei Varianten gibt, sind die Resultate besser, da beide Halbwellen der Wechselspannung genutzt werden. Eine Variante nennt sich Zweipulsmittelpunktschaltung M2. Nach der alten Benennung war es die M-Schaltung. Die zweite Variante ist die Einphasen-Brückengleichrichtschaltung oder B-Schaltung, die auch als Zweipulsbrückenschaltung B2 bezeichnet wird.
Zweipuls-Mittelpunktschaltung – M2
Zur Spannungsversorgung ist ein Transformator mit einer mittenangezapften Sekundärwicklung notwendig. Die Anzapfung stellt den Bezugspunkt oder Schaltungsmasse dar. Die Spannungen der beiden Halbwicklungen in Bezug zur Masse sind nur halb so groß wie zwischen den Punkten A und B. Das Zeitdiagramm zeigt, dass beide Teilspannungen zueinander eine inverse Phasenlage haben.
Die Dioden sind in der M2-Gleichrichtschaltung so geschaltet, dass im zeitlichen Verlauf jede Halbwelle ausgenutzt wird. Der Gleichrichtwert UAV ist gegenüber der M1-Schaltung doppelt so hoch. \[{U_{AV}} = \left| {\overline u } \right| = \frac{{2\widehat u}}{\pi } = 0,63662 \cdot \widehat u\] Die Brummspannung hat die doppelte Frequenz der AC-Versorgungsspannung. Verglichen mit der M1-Schaltung wird mit der halb so großen Kapazität des Ladekondensators eine gleich gute Glättung der pulsierenden Gleichspannung erreicht.
Durch Wahl der Radiobuttons kann für die erste Periode die Arbeitsweise der M2-Schaltung verdeutlicht werden.
keine Aktion
1. Halbperiode
2. Halbperiode;
Mittelpunktschaltung für symmetrische Ausgangspannungen
Werden zwei M2-Schaltungen antiparallel an einem Transformator mit zwei gleichen Sekundärwicklungen oder einer Sekundärwicklung mit Mittelanzapfung betrieben, dann können zwei zur Masse symmetrische Gleichspannungen erzeugt werden. Die vier Einzeldioden können durch einen Brückengleichrichter ersetzt werden.